Schulschließungen, Wechselunterricht und digitales Lernen von zuhause: durch die Coronapandemie haben sich seit März 2020 sowohl das Schulwesen als auch der außerschulische Unterricht stark verändert. Digitales Lernen hat in kürzester Zeit an Bedeutung gewonnen.
Laut einer Erhebung des statistischen Bundesamtes kommunizierten im ersten Quartal 2020 59 % der 10- bis 15-Jährigen mit ihren Lehrkräften oder anderen Lernenden über digitale Lernplattformen. Das sind gleich sieben Mal so viele wie noch im Vorjahr – Anfang 2019 waren es nur 8 %.
Die Nutzung digitaler Lernmaterialien verdoppelte sich im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal. 64 % der Schüler:innen im Alter von 10 bis 15 Jahren nutzten audiovisuelle Medien, Online-Lernsoftware sowie elektronische Lehrbücher.
Dass digitale Medien und Online-Unterricht an Bedeutung zugenommen haben, ist nichts Neues. Doch nicht alle Eltern schätzen diese Entwicklung ohne Bedenken ein.
Um herauszufinden, wie Familien in Deutschland mit der Herausforderung des Online-Lernens zurechtkommen, hat die Online-Englischschule Novakid Ende 2021 eine Umfrage durchgeführt – mit aufschlussreichen Ergebnissen!
Die Umfrage: Wie kommen Familien mit digitalem Lernen zurecht?
Die Umfrage wurde von 18. bis 24. November 2021 in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut YouGov durchgeführt. In Online-Interviews wurden 1058 Eltern von Kindern im Alter von vier bis zwölf Jahren befragt. Einige Fragen wurden auch direkt an die Kinder gestellt, die sie wahlweise alleine oder gemeinsam mit ihren Eltern beantwortet haben.
Online Lernen von zuhause – ein Großteil nutzt digitale Medien
79 % der Eltern bejahte die Frage, ob ihr Kind digitale Medien zu Lernzwecken nutze. 67 % der Kinder verbringen jeden Tag bis zu einer Stunde und 22 % bis zu zwei Stunden mit digitalem Lernen. 6.5 % lernen täglich sogar bis zu drei Stunden und mehr mithilfe von digitalen Medien.
Über die Hälfte der Kinder (53 %) verwendet YouTube und lernt mithilfe von Videomaterial. Weitere 42 % nutzen – zusätzlich oder ausschließlich – andere digitale Lernplattformen, wie etwa Moodle oder die Englisch-Lernplattform Novakid.
Nicht alle Eltern tun sich leicht mit virtuellen Unterrichtsmethoden. Doch immerhin 41 % der Befragten sind durch die Coronapandemie digitalen Lernmitteln gegenüber aufgeschlossener geworden. Nur 10 % sagen, dass sie diesen mit mehr Skepsis begegnen.
Rund 21 %, also etwa ein Fünftel der an der Umfrage Teilnehmenden, haben keine Bedenken bezüglich der Nutzung digitaler Lernmedien. Jedoch macht sich ein Viertel der Eltern Sorgen um die insgesamt lange Nutzungszeit. Möglicherweise erklärt das die hohe Beteiligung der Eltern am Lernprozess der Kinder. Die Zeit soll sinnvoll genutzt werden und Ergebnisse liefern.
Die meisten Eltern bringen sich aktiv in den Lernprozess ihres Kindes ein
Ein Großteil der Befragten beteiligt sich am Lernen des Kindes – fast zwei Drittel der Eltern sind regelmäßig oder intensiv in den Lernprozess mit einbezogen. Nur 6 % der Kinder lernen völlig selbstständig.
Die meisten Eltern beteiligen sich täglich zwischen 30 Minuten (41%) und 60 Minuten (32%) am Lernprozess des Kindes.
Verbesserungspotenzial sehen 43 % der Befragten vor allem in der Kommunikation mit den Lehrkräften. Rund ein Drittel würden verbesserte Funktionen der Apps und Lernplattformen begrüßen. Mehr als ein Viertel der Eltern wünschen sich zudem stärker differenzierte Lerninhalte sowie mehr Einzelunterricht.
Online Englisch lernen – die Bedeutung von digitalem Fremdsprachenunterricht
9 von 10 Eltern finden es wichtig, dass ihr Kind eine Fremdsprache erwirbt – für gut zwei Drittel ist dies sogar von besonderer Bedeutung. Über 90 % sind der Meinung, dass Englisch für Kinder die wichtigste Fremdsprache ist, gefolgt von Französisch und Spanisch (jeweils ca. 20 %). Als Begründungen werden verbesserte Karrierechancen (34 %) und die Verständigung mit anderen (32 %) hervorgehoben.
Auch die Kinder möchten am liebsten Englisch lernen – so 68 % der befragten Kinder. Nur 35 % der Kinder lernt gerne in der Schule Englisch. Der Rest bevorzugt privat durch die Unterstützung von Freunden und Familie, durch das Anschauen von Filmen und Serien, Social Media und Apps, oder auf Lernplattformen mit einem Englisch-Lernprogramm online Englisch zu lernen.