In der Englischschule Novakid findet der online Englischunterricht für Kinder ausschließlich auf Englisch statt. Manche Eltern fragen sich, wie ihr Kind die Lehrkraft überhaupt verstehen soll, insbesondere, wenn es nur geringe oder keine Vorkenntnisse in der Fremdsprache besitzt.
Die Unterrichtsmethode, bei der Englisch auf Englisch unterrichtet wird, nennt sich Immersionsmethode. Wie erfolgreich ist Englischunterricht mit der Immersionsmethode? Können Kinder Englisch lernen, ohne dass die Lehrkraft ihre Muttersprache spricht? In diesem Artikel gehen wir diesen Fragen nach und liefern Antworten.
Was bedeutet Immersion?
Der Begriff Immersion geht auf das Lateinische zurück und bedeutet so viel wie „Eintauchen“. In der Sprachwissenschaft versteht man unter der Immersionsmethode den Ansatz, dass die Lernenden sich komplett mit der Fremdsprache umgeben, also eintauchen in die Sprache. Daher spricht man fachsprachlich auch vom Eintauchen in das Sprachbad.
Wie funktioniert die Immersionsmethode?
Mit der Immersionsmethode Englisch zu lernen bedeutet, vollständig einzutauchen in das Sprachbad. Genauso wie beim Erlernen der Muttersprache ist man dabei gänzlich von der Sprache umgeben und kann sie sich so auf ganz natürliche Weise aneignen.
Immersion kann durch eine Sprachreise oder einen längeren Auslandsaufenthalt geschehen, durch das regelmäßige Anschauen von englischsprachigen Filmen, Hören von Musik, Lesen von Büchern, etc., durch die Integration der Sprache in den Alltag. Die Immersionsmethode ist auch eine erfolgreiche Unterrichtsmethode. Wie sie funktioniert, erfahren Sie ausführlich (auf Englisch) in diesem Video erklärt oder kurz und bündig im nächsten Abschnitt.
Interview mit Bea Beste und dem Novakid-Lehrer Joe:
Wie funktioniert der Spracherwerb mit der Immersionsmethode im Englischunterricht?
Wenn Eltern mit zwei verschiedenen Muttersprachen ihre Kinder zweisprachig erziehen, dann spricht jeweils ein Elternteil ausschließlich die eigene Muttersprache mit dem Kind. Zuerst versteht es beide Sprachen und dann spricht es beide Sprachen. Genauso funktioniert der Fremdsprachenunterricht mit der Immersionsmethode. Die Lehrkraft, deren Muttersprache Englisch ist, kommuniziert und interagiert ausschließlich auf Englisch. Das Ergebnis: Zweisprachigkeit!
Im Gegensatz zum klassischen Frontalunterricht müssen die Lernenden bei der Immersionsmethode weder Vokabellisten auswendig lernen noch Grammatikregeln pauken. Die Lehrkraft kommuniziert ausschließlich in der Fremdsprache mit den Schüler:innen. Die Unterrichtsmaterialien sind ebenfalls einsprachig auf Englisch. Kurzum: Die Schüler:innen lernen Englisch auf Englisch. Die Immersion ermöglicht eine ganzheitliche Lernerfahrung und diese funktioniert auch, wenn Anfänger Englisch lernen, die keine Vorkenntnisse mitbringen.
Eine wichtige Rolle spielen beim immersiven Englischlernen Mimik und Gestik, denn so können die Schüler:innen die Fremdsprache aus dem Kontext heraus verstehen. Durch Zeigen, Bilder und Gestikulieren erklärt die Lehrkraft neue Wörter. Regeln und Vokabeln werden nicht thematisiert. Der Lernprozess läuft ganz unbewusst ab. Zuerst beginnen die Kinder zu verstehen, dann allmählich auch zu sprechen – spielerisch und mit Freude. Jedes Kind in seinem Tempo. Die Kinder werden ganz ohne Druck an die Sprache herangeführt. So verlieren sie die Scheu und setzen die neue Sprache mit Spaß ein.
Wann sollten Kinder mit Englisch beginnen?
Insbesondere bei Kindern liefert die immersive Methode im Fremdsprachenunterricht hervorragende Ergebnisse. Denn Kinder lernen anders als Erwachsene. Sie lernen spielerisch, durch Nachahmen, durch aktives Erleben und Verknüpfen von Neuem mit bereits vorhandenem Wissen.
Der Fremdsprachenerwerb fällt Kindern zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr sehr leicht und sie lernen äußerst schnell. Bereits im Grundschulalter fällt es dem Gehirn 100-mal schwerer, eine Zweitsprache zu lernen. Kinder, die schon im Vorschulalter Englisch lernen, sind ihren Mitschülern meilenweit voraus.
In dieser Altersgruppe ist der Unterricht spielerisch und macht den Schüler:innen in der Regel sehr viel Spaß. Die Lehrkraft spielt, zeigt, spricht und interagiert mit den Kindern, die nach und nach beginnen, zu verstehen. Durch häufiges Wiederholen derselben Lerninhalte verfestigt sich das neue Wissen bei den Kindern und sie wenden es schließlich an.
In der Schlussfolgerung ihrer Dissertation an der Universität Karlsruhe mit dem Titel „Die Effekte von englischer Sprachimmersion in der Kindertagesstätte auf die sprachliche und kognitive Entwicklung bei 2- bis 6-jährigen Kindern“ schreibt Dr. Kirstin Bergström:
„Im Hinblick auf die wachsende Bedeutung der Fähigkeit, in mehreren Sprachen kommunizieren zu können, und dem Wissen, dass der Zweitspracherwerb umso besser gelingt, je früher er einsetzt, ist Sprachimmersion somit eine empfehlenswerte Methode zum frühen Zweitspracherwerb, welche bei Kindern einer Majoritätssprache mit keinerlei negativen Auswirkungen verbunden zu sein scheint.“
Die Vorteile der Immersionsmethode im Unterricht
Immersion ist eine der besten Methoden, um Englisch zu lernen und wird daher gerne an Sprachschulen eingesetzt, die auf das Prinzip des vollständigen Eintauchens in die Fremdsprache setzen. Hier finden Sie die wesentlichen Vorteile der immersiven Lernmethode auf einen Blick:
1. Die natürlichste Art des Sprachenlernens
- Ähnlich wie beim Erlernen der Muttersprache lernen die Schüler:innen Englisch in einem authentischen Kontext.
- Sprachliche Strukturen und Vokabeln werden intuitiv erfasst, statt auswendig gelernt.
- Durch das Eintauchen ins Sprachbad lernen Kinder die Zweitsprache auf natürliche Weise wie ihre Muttersprache. Die Zweisprachigkeit ermöglicht ihnen lebenslange Vorteile.
2. Ganzheitliche Förderung von Sprachkompetenz
- Schüler:innen entwickeln ein besseres Sprachgefühl und eine flüssigere Ausdrucksweise.
- Sie üben, spontan zu sprechen und lernen, Gedanken in der Fremdsprache zu formulieren.
- Da die Sprache intensiv angewandt wird, prägt sie sich besser ein und bleibt länger im Gedächtnis.
- Im Gegensatz zu traditionellen Methoden, die oft auf Grammatikregeln und isolierten Übungen basieren, erleben die Schüler:innen, die immersiv Englisch lernen, die Sprache in einem realen und sinnvollen Kontext.
3. Verbesserung der Kommunikationskompetenz
- Ständiger Kontakt mit authentischem Englisch (durch Lehrkräfte, Materialien oder Aktivitäten) verbessert das Hörverstehen erheblich.
- Zweisprachige Kinder verfügen über kommunikative Fähigkeiten, die einsprachig erzogene nicht haben. So hat eine Studie aus der Schweiz gezeigt, dass bilinguale Kinder häufiger kommunikativen Missverständnissen begegnen und sich im Gegensatz zu monolingualen eher darum bemühen, diese aufzuklären. Dadurch entwickeln sie ihre kommunikativen Fähigkeiten ständig weiter.
4. Interkulturelle Kompetenz
- Durch die Immersion beim Spracherwerb werden Schüler:innen oft mit kulturellen Aspekten der englischsprachigen Welt konfrontiert, was interkulturelle Kompetenz fördert.
- Immersives Englisch lernen in Form von Sprachreisen und Auslandsschuljahren verbessern nicht nur Sprachkenntnisse, sondern auch die interkulturelle Kompetenz enorm.
5. Förderung der kognitiven Fähigkeiten
- Englisch lernen mit der immersiven Methode führt zur Zweisprachigkeit. Das ständige Umschalten zwischen zwei Sprachen fördert kognitive Flexibilität, Problemlösungsfähigkeiten und Konzentration.
- Kinder, die bilingual aufwachsen, können auch im Erwachsenenalter nachweislich visuelle Veränderungen stärker wahrnehmen und ihre Aufmerksamkeit schneller verlagern. Die intensive Wahrnehmung von Gesichtsausdruck, subtilen Gesten und Mundbewegungen, die im immersiven Fremdsprachenunterricht gestärkt wird, erleichtert ihnen den Erwerb weiterer Fremdsprachen.
- Zweisprachigkeit führt zu einer verbesserten Selbstreflexion und Fähigkeit, das eigene Verhalten zu kontrollieren. Der frühe Fremdsprachenerwerb hat sogar positive Auswirkungen bis ins hohe Alter. So haben zweisprachige Kinder nachweislich ein geringeres Risiko, später an Demenz zu erkranken.
6. Motivation und Selbstbewusstsein
- Das kontinuierliche Anwenden der Sprache in echten Situationen motiviert die Schüler:innen und stärkt ihr Selbstvertrauen, da sie Erfolgserlebnisse haben.
- Sie sehen die Sprache als Werkzeug, um zu kommunizieren, statt als bloßes Schulfach.
- Englisch lernen durch Immersion macht Spaß und Spaß ist die beste Motivation für Kinder.
Voraussetzungen für den Erfolg der Immersionsmethode im Unterricht
- Qualifizierte Lehrkräfte
Die Lehrkräfte sollten selbst fließend Englisch sprechen und didaktische Fähigkeiten haben, um das immersive Englisch lernen effektiv umzusetzen. Alle Lehrkräfte bei Novakid sind Muttersprachler:innen oder selbst zweisprachig mit Englisch aufgewachsen. Zudem sind sie zertifizierte Englischlehrer:innen und verfügen über jahrelange Erfahrung im Englischunterricht mit Kindern.
- Kleine Gruppen
Um ausreichend Interaktion zu ermöglichen, sind kleinere Klassen von Vorteil. Die Englischkurse bei Novakid finden im Einzelunterricht statt. Dies ermöglicht eine intensive Kommunikation und Interaktion. Die Lehrkraft kann auf die Bedürfnisse und Kenntnisse sowie das individuelle Tempo ihrer Schüler:innen eingehen.
- Unterstützende Materialien
Authentische Texte, Videos und Aufgaben machen die Immersion effektiver und spannender. Novakid verwendet ansprechende digitale Formate und spielerisches Lernen, die den immersiven Spracherwerb zu einem besonderen Erlebnis für die Kinder machen.
Richtig angewandt ist die Immersionsmethode eine der besten Methoden, um Englisch zu lernen. Sie erfordert allerdings ein hohes Maß an Einsatz und Bereitschaft sowohl von Seiten der Lehrkräfte als auch von den Schüler:innen.
Bei Novakid verzeichnen wir große Erfolge mit der immersiven Methode im Englischunterricht. Diese wird zusätzlich ergänzt durch weitere Methoden wie die TPR-Methode, die CLIL-Methode und den kommunikativen Ansatz. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel: Erfolgreich Englisch lernen – mit diesen vier Methoden!
Möchten Sie, dass Ihr Kind noch tiefer in die englische Sprache eintaucht? Dann melden Sie es für eine unserer internationalen Sprechgruppen an.
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