Englischunterricht auf Englisch: wie sinnvoll ist die Immersionsmethode?
In der Englischschule Novakid findet der online Englischunterricht für Kinder ausschließlich auf Englisch statt. Manche Eltern fragen sich, wie ihr Kind die Lehrkraft überhaupt verstehen soll, insbesondere, wenn es nur geringe oder keine Vorkenntnisse in der Fremdsprache besitzt.
Die Unterrichtsmethode, bei der Englisch auf Englisch unterrichtet wird, nennt sich Immersionsmethode. Wie sinnvoll ist dieses pädagogische Konzept? Können Kinder Englisch lernen, ohne, dass die Lehrkraft ihre Muttersprache spricht? In diesem Artikel gehen wir diesen Fragen nach und liefern Antworten.
Ganzheitlich Englisch lernen durch Immersion
Mit der Immersionsmethode Englisch zu lernen bedeutet, vollständig einzutauchen in das Sprachbad – wie man in der Sprachwissenschaft zu sagen pflegt. Genauso wie beim Erlernen der Muttersprache ist man dabei gänzlich von der Sprache umgeben und kann sie sich so auf ganz natürliche Weise aneignen. Eine wichtige Rolle spielen hierbei Mimik und Gestik, denn so können die Schüler:innen die Fremdsprache aus dem Kontext heraus verstehen.
Im Gegensatz zum klassischen Frontalunterricht müssen die Lernenden bei der Immersionsmethode weder Vokabellisten auswendig lernen noch Grammatikregeln pauken. Die Immersion ermöglicht eine ganzheitliche Lernerfahrung und diese funktioniert auch, wenn Anfänger:innen Englisch lernen, die keinerlei Vorkenntnisse mitbringen.
Durch Zeigen, Bilder und Gestikulieren erklärt die Lehrkraft neue Wörter. Regeln und Vokabeln werden nicht thematisiert. Der Lernprozess läuft ganz unbewusst ab. Zuerst beginnen die Kinder zu verstehen dann allmählich auch zu sprechen – spielerisch und mit Freude. Kinder werden ganz ohne Druck an die Sprache herangeführt. So verlieren sie die Scheu und setzen die neue Sprache mit Spaß ein.
Wie sinnvoll ist Immersion beim Fremdsprachenerwerb?
Insbesondere bei Kindern liefert die immersive Methode im Fremdsprachenunterricht hervorragende Ergebnisse. Denn Kinder lernen anders als Erwachsene. Sie lernen spielerisch, durch Nachahmen, durch aktives Erleben und Verknüpfen von neuem mit bereits vorhandenem Wissen.
Der Fremdsprachenerwerb fällt Kindern zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr sehr leicht und sie lernen äußerst schnell. Bereits im Grundschulalter fällt es dem Gehirn 100-mal schwerer, eine Zweitsprache zu erlernen. Kinder, die schon im Vorschulalter Englisch lernen, sind ihren Mitschülern meilenweit voraus. In dieser Altersgruppe ist der Unterricht spielerisch und macht den Schülern in der Regel sehr viel Spaß. Die Lehrkraft spielt, zeigt, spricht und interagiert mit den Kindern, welche nach und nach beginnen, zu verstehen. Durch häufiges Wiederholen derselben Lerninhalte verfestigt sich das neue Wissen bei den Kindern und sie wenden es schließlich an.
In der Schlussfolgerung ihrer Dissertation an der Universität Karlsruhe mit dem Titel „Die Effekte von englischer Sprachimmersion in der Kindertagesstätte auf die sprachliche und kognitive Entwicklung bei 2- bis 6-jährigen Kindern“ schreibt Dr. Kirstin Bergström:
„Im Hinblick auf die wachsende Bedeutung der Fähigkeit, in mehreren Sprachen kommunizieren zu können, und dem Wissen, dass der Zweitspracherwerb umso besser gelingt, je früher er einsetzt, ist Sprachimmersion somit eine empfehlenswerte Methode zum frühen Zweitspracherwerb, welche bei Kindern einer Majoritätssprache mit keinerlei negativen Auswirkungen verbunden zu sein scheint.“
Die Vorteile der Zweisprachigkeit bei Kindern und Kleinkindern
Wenn Eltern mit zwei verschiedenen Muttersprachen ihre Kinder zweisprachig erziehen, dann spricht jeweils ein Elternteil ausschließlich die eigene Muttersprache mit dem Kind. Zuerst versteht es beide Sprachen und dann spricht es beide Sprachen. Genauso funktioniert der Fremdsprachenunterricht mit der Immersionsmethode. Die Lehrkraft, deren Muttersprache Englisch ist, kommuniziert und interagiert ausschließlich auf Englisch. Das Ergebnis: Zweisprachigkeit!
Durch das Eintauchen ins Sprachbad lernen Kinder die Zweitsprache auf natürliche Weise wie ihre Muttersprache. Die Zweisprachigkeit ermöglicht ihnen lebenslange Vorteile.
Kinder, die bilingual aufwachsen, können auch im Erwachsenenalter nachweislich visuelle Veränderungen stärker wahrnehmen und ihre Aufmerksamkeit schneller verlagern. Die intensive Wahrnehmung von Gesichtsausdruck, subtilen Gesten und Mundbewegungen, die im immersiven Fremdsprachenunterricht gestärkt wird, erleichtert ihnen den Erwerb weiterer Fremdsprachen.
Die zweisprachige Erziehung ermöglicht außerdem, dass Kinder sich besser konzentrieren können. Ihre kognitiven Fähigkeiten werden ständig trainiert, da sie einen Wechsel zwischen den verschiedenen Sprachsystemen praktizieren. Das verbessert die Selbstreflexion und die Fähigkeit, das eigene Verhalten zu kontrollieren. Der frühe Fremdsprachenerwerb hat sogar positive Auswirkungen bis ins hohe Alter. So haben zweisprachige Kinder nachweislich ein geringeres Risiko später an Demenz zu erkranken.
Zweisprachige Kinder verfügen über kommunikative Fähigkeiten, die einsprachig erzogene nicht haben. So hat eine Studie aus der Schweiz gezeigt, dass bilinguale Kinder häufiger kommunikativen Missverständnissen begegnen und sich im Gegensatz zu monolingualen eher darum bemühen, diese aufzuklären. Dadurch entwickeln sie ihre kommunikativen Fähigkeiten ständig weiter.
Bei Novakid verzeichnen wir große Erfolge mit der immersiven Methode. Diese wird zusätzlich ergänzt durch weitere Methoden wie die TPR-Methode, die CLIL-Methode und dem kommunikativen Ansatz. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel: Erfolgreich Englisch lernen – mit diesen vier Methoden!